Die Geschichte der Seife - alles auf Anfang

15.03.2019

Die Geschichte der Seife ist lange, nämlich rund 6.500 Jahre. Bereits 4.500 v. Chr. war den Sumerern Seife bekannt. Sie wurde gekocht und bestand aus Pottasche und Öl. Man konnte sie selbstverständlich nicht mit unsere heute bekannten Naturseife vergleichen, aber dennoch war es Seife.

Das spannende: Die Sumerer erkannten damals gar nicht die reinigende Wirkung, sondern benutzten ihre Seife als Heilmittel bei Verletzungen. 

Später (ca. 2.000 v. Chr.) wurden auch die Ägypter und Griechen auf Seife aufmerksam. Auch sie stellten sie ähnlich her, wieder aus Asche und Ölen, die verkocht wurden.

Erst die Römer (ca. 2. Jhd.) entdeckten nun auch die reinigende Wirkung der Seife und nutzten sie schließlich auch zur Körperpflege. Seife, so wie sie uns heute bekannt ist, verdanken wir den Arabern (ca. 7. Jhd.). Sie erhitzten Öle und alkalische Salze, die die Pottasche ersetzten, in einer Ätzlauge und ließen die Mischung so lange kochen, bis die ölige Masse fest wurde. Außerdem verwendeten sie gebrannten Kalk, um besonders feste Seifen zu gewinnen.

Ein Trend erobert Europa

Schließlich dauerte es nicht lange und die Seife eroberte auch Europa. Spanien, Italien und Frankreich. Jeder wollte Seife haben. Allerdings gab es da ein Problem. Seife wurde damals als Luxusgut gehandelt und war ausschließlich dem reichen Adel vorbehalten. Der normale Bürger konnte sich Seife (noch) nicht leisten. 

Doch die damalige Zeit war im steten Wandel und schließlich wurden sogenannte Badehäuser etabliert. Dort konnten sich auch einfache Leute waschen und kamen so zu ihrer Seife.

Als aber schließlich im 14. Jhd. die Pest über Europa einbrach, gaben viele Menschen dem Wasser die Schuld an der Ausbreitung der tödlichen Seuche. Man vermutete, dass sich die Krankheitserreger dort befänden und plötzlich war die Benutzung von Seife tabu. Dass es an den schmutzigen Rinnsalen und den Ratten lag, wusste man damals leider nicht. 

Die Menschen begannen Körperhygiene neu zu definieren. Viele damalige Ärzte vertraten noch dazu die Meinung, dass Luft und Wasser dem Körper schade und nur die getragene Kleidung vor schädlichen Umwelteinflüssen schütze. Gewaschen wurde diese so gut wie gar nicht - sie wurde höchsten ausgelüftet. 

Das Reinheitsgebot - von Ludwig XIV. bis zu Nicolas Leblanc

Ludwig XIV. - der Sonnenkönig - verhalf der Seife wieder zu Anerkennung und Wertschätzung. Er holte die besten Seifensieder nach Versailles und erließ 1688 schließlich das bekannte Reinheitsgebot. Es besagt, dass hochwertige Seife aus mindestens 72% Öl bestehen muss.

1791 gelang es schließlich dem Franzosen Nicolas Leblanc die noch immer verwendete Pottasche durch Soda zu ersetzen. Soda ist ein Natriumsalz, das für die Seifenherstellung unerlässlich war. Diese Erfindung markierte den Beginn der Massenproduktion. Im Jahr 1829 wurden in Frankreich rund 4.000 Tonnen Seifen hergestellt. 

Eine neue Ära bricht an...

Mit Beginn des 19. Jhd. entwickelten nun auch langsam die Menschen ein besseres Hygieneverständnis und die Nachfrage nach Seife stieg stetig an. Der Bedarf konnte schließlich nur mehr durch industriell hergestellte Seifen gedeckt werden. In Körperseifen fand man hochwertige Öle und Fette. Seifen, die nur zum Putzen dienten, beinhalteten damals billiges Lein- und Hanföl. 


Quelle: Die Geschichte der Seife (NDR) sowie Wikipedia