Die Naturseife
Fast hätte ich sie vergessen. Die Naturseife. MEINE Seife :-) . Was ist denn nun eigentlich Naturseife? Woran erkenne ich sie und wie unterscheidet sie sich von Industrieseife, Syndets und Co.?
Naturseife wird meist von kleinen Manufakturen, wie auch meiner "Glücksmoment"-Siederei, hergestellt. Es gibt unterschiedliche Verfahren.
"Mein Glücksmoment" Naturseifen werden kaltgerührt. Das bedeutet, dass Fette, Öle und Lauge eine Temperatur von rund 30° Grad haben, wenn sie zusammen emulgiert werden. Doch dazu in einem späteren Beitrag mehr ;-)
Es besteht auch die Möglichkeit eine Seife im Heißsiedeverfahren herzustellen, hier werden die Öle und Fette sowie die Lauge auch miteinander vermischt und erwärmt. Dazu bedienen sich die meisten Sieder eines Backofens. Der Seifenleim wird einfach in den Backofen gestellt. Der Vorteil: Der Verseifungsprozess läuft schneller ab und die Seife muss keine sechs bis acht Wochen reifen. Meist reicht es wenn sie ein paar Tage liegen bleibt um auszuhärten. Danach kann sie sofort ohne Einschränkungen verwendet werden.
Diese beiden Verfahren zeigen auch gleichzeitig, woran man eine echte Naturseife erkennt. An den Inhaltsstoffen. Naturseifen bestehen aus Ölen und/oder Fetten, die mit Hilfe von Natriumhydroxid (NaOH) verseift werden. Mehr braucht es nicht.
Im Gegensatz zur Industrieseife, findet man bei der klassischen Naturseife keinerlei Zusätze, wie EDTA und Co. Wer beim Kauf einen Blick auf das Etikett wirft, erkennt den Unterschied sofort. Ein Artikel zum Thema "Was ist eigentlich in meiner Seife drin?" folgt noch Seid gespannt...
Und der letzte Punkt betrifft die Überfettung. Naturseifen sind eigentlich immer überfettet. Außer die uns bekannten Klassikern wie Kern-, Aleppo- oder Putzseife.
Wie hoch eine Seife überfettet wird, hängt in erster Linie vom Zweck der Seife ab. "Mein Glücksmoment" Seifen sollen für Hände und Körper zum Waschen geeignet sein und sind daher mit 15% relativ hoch überfettet. Das bedeutet, dass nicht alle Öle und Fette vollständig verseift wurden. Der Vorteil: Meine Seifen trocknen unsere Haut weniger stark nach dem Duschen aus. Es gibt aber auch Seifen, die deutlich höher überfettet sind, nämlich so um die 30%. Sogenannte Duschbuttern. Hier würde ich empfehlen, sie schnell aufzubrauchen, da es bei so hoher Überfettung sein könnte, dass die Seife schnell ranzig wird.
Haarseifen sind aber oft nur gering überfettet. Ca. 5% - 7%. Aber auch hier gibt es Ausnahmen. Beispielsweise würde ich für trockene Naturlocken auch bei Haarseife eine höhere Überfettung um die 15% empfehlen.
Vor dem Kauf kann ich all meinen Kunden nur raten, sich in puncto Überfettung beim Hersteller zu erkundigen. Allerdings kann es sein, dass man dazu keine Auskunft vom Verkäufer bekommt. Denn manche Hersteller geben ihre Überfettung nicht oder nur ungern preis. Sie sind Teil des Rezeptes und daher Betriebsgeheimnis. Rechtlich ist das zulässig. Ich persönlich kläre meine Kunden gerne über die Überfettung meiner "Glücksmoment"-Seifen auf, da ich es als Kundenservice sehe und mir Transparenz wichtig ist. Meine Kunden sollen wissen, was sie bei mir kaufen und bekommen.
Was ist Eure Erfahrung mit Naturseife? Hinterlasst mir doch einen Kommentar, ich freue mich über Euer Feedback