Seife richtig nutzen: 7 Tipps für den Alltag

22.05.2019

Seifen-Tipp Nr. 1: Das richtige Aufschäumen will gelernt sein...

Ganz viele von Euch fragen mich, wie man Seife eigentlich richtig verwendet. Nun ja, ein Richtig oder Falsch gibt es nicht. Es gibt aber einige Tipps und Tricks im Umgang mit Seife.

Ihr kennt das sicher: Es gibt nichts ärgerlicheres als eine Seife, die nicht (gut) schäumt. Ohne Schaum (oder mit geringem Schaum) ist das waschen einfach nur mühselig.

Aber wie kommt man zu tollem Schaum?

Seife wäscht, da sie die Oberflächenspannung (oder auch "Grenzspannung" genannt) von Wasser herabsetzt. Ihr alle kennt das Phänomen der Oberflächenspannung. Die Oberflächenspannung sorgt dafür, dass zb eine Büroklammer in einem Glas Wasser oben auf schwimmt oder auch, dass manche Insekten über Wasser laufen können.

Wasser hat eine relative hohe Oberflächenspannung - nur die von Quecksilber ist höher.

Nun gilt es, die Oberflächenspannung von Wasser zu reduzieren, damit wir sauber werden. Und dazu müsst ihr folgendes wissen: Je kühler das Wasser ist, desto größer ist die Oberflächenspannung. Je wärmer/heißer das Wasser, desto geringer ist sie.

Daher gilt: Seife wäscht besser, wenn ihr warmes Wasser nutzt.

Dazu nehmt ihr Eure "Glücksmoment"-Seife und haltet sie kurz unter warmes fließendes Wasser und beginnt sie in Euren Händen zu reiben. Ihr werdet sehen, dass ihr in Nullkommanichts tollen Schaum haben werdet. Es funktioniert auch super, wenn ihr dann die Seife zur Seite legt und weiter den Schaum, der bereits auf Euren Händen ist, maximiert, indem ihr nur Eure Hände in- und aneinander reibt. Genauso funktioniert Seife 

Seifen-Tipp Nr. 2: Die Lagerung spielt eine wesentliche Rolle

Naturseifen sollten immer kühl und trocken gelagert werden, da sie sonst schnell ranzig werden könnten.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum meiner Seifen kann nur so gewährleistet werden.

Solltet Ihr also Eure Seife nicht gleich verwenden, rate ich Euch sie in einem kühlen und trockenen Raum in der Zwischenzeit zu lagern. Zb im Keller (sofern dieser nicht allzu feucht ist).

Seife ist ja prinzipiell lange haltbar. Ihr habt sicher schon gehört, dass jemand Seife aus Omas Zeiten gefunden hat und diese noch super wäscht.

Wie lange Seife aber wirklich hält, ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Zum einen vom Rezept selbst, von der richtigen Lagerung und auch von der Höhe der Überfettung.

Wenn Ihr zum Thema Lagerung und/oder MIndesthaltbarkeitsdatum Fragen habt, dann postet sie mir doch unten in die Kommentare - ich freue mich von Euch zu hören!

Seifen-Tipp Nr. 3: Die Reifezeit

Handgesiedete Naturseifen, die im CP-Verfahren (Cold Process) hergestellt werden, also "kaltgerührt" sind, müssen erst reifen, bevor sie verwendet werden können.

Diese Reifezeit beträgt bei Seifen von "Mein Glücksmoment" mindestens sechs Wochen. Meist aber sogar längern - nämlich acht Wochen.

In dieser Zeit verdunstet überschüssiges Wasser, die Seife wird fester und dadurch auch ergiebiger. NaOH, welches für die Verseifung benötigt wird, enthält die Seife am Ende praktisch keines mehr. Es hat sich während des Verseifungsprozesses mit den Fettmolekülen verbunden und Seifenmoleküle gebildet. Dadurch sinkt auch der PH-Wert der Seife im Laufe der Reifezeit von 13 (oder höher) auf ca. 10. Wenn ihr mehr über den PH-Wert wissen wollt, dann kann ich Euch meinen Blog-Artikel zu dem Thema empfehlen.

Umso länger eine Seife reifen darf, umso milder und ergiebiger wird sie. Probiert es aus und gönnt Eurer Seife zusätzlich Zeit - ihr werdet es nicht bereuen 😉

Wenn ihr rund um das Thema "Reifezeit" Fragen habt, dann postet sie mir doch unten in die Kommentare! Ich würde mich freuen.

Seifen-Tipp Nr. 4: Wenn die Seife zu Ende geht...

...ja, was macht man/frau dann am Besten? Neue kaufen! 😁

Spaß beiseite: Wenn Eure Seife weniger wird und zu Ende geht, besteht oft das Problem, dass die Seife nicht mehr so gut schäumt bzw. es Probleme beim Aufschäumen gibt. Kunden berichten mir das immer wieder.

In dem Fall kann man einfach einen Waschhandschuh, ein Organza- oder Sisal-Säckchen verwenden. Da gibt man dann die Seifenreste rein. Das hat mehrere Vorteile.

  • die Seife schäumt wieder so richtig gut.
  • sie rutscht sie einem nicht aus der Hand
  • man kann sie wirklich komplett aufbrauchen und es bleibt nichts über
  • in einem Organza-Säckchen können auch kleine Seifenrest gut durchtrocknen. Am besten ist es, wenn man in der Dusche die Möglichkeit hat, das Säckchen mit der Seife aufzuhängen.

Mit diesem Trick, müsst ihr Euch garantiert nicht mehr ärgern und könnt Eure Lieblingsseife bis zum letzten Rest genießen! Und wer nicht so viel Geld ausgeben möchte, kann daheim in den eigenen Wollresten wühlen. Vielleicht findet sich dort das passende Garn und strickt oder häkelt sich selbst etwas passendes. Dies schont Umwelt, Ressourcen und macht auch noch Spaß. 

Seifen-Tipp Nr. 5: Seife to-go...

Seife ist nicht nur für daheim praktisch, sondern auch für unterwegs.

Wenn man auf Reisen ist, hat man mit konventionellen Duschgelen oft das Problem, dass sie zum einen viel Platz im Koffer wegnehmen und zum anderen, dass man sie immer sicherheitshalber in ein Plastiksackerl wickeln muss, damit - falls etwas undicht ist oder wird - das Chaos möglichst nicht im ganzen Koffer ist. Ich denke, dieses Szenario kennt jeder von uns. Gibt es vielleicht unter Euch sogar Leidgeprüfte?

Mit Naturseife passiert dir das garantiert nicht. Am besten transportierst du dein Stück Seife in einem Butterbrot-Papiersackerl. Dort eingewickelt passiert nichts. Sie nimmt dir auch nicht viel Platz weg und erspart dir unnötiges Gewicht mitzuschleppen.

Eine andere Möglichkeit deine Seife für unterwegs zu nutzen ist sie zu raspeln. Mit einem einfachen Küchenhobel. Am Ende habt ihr Seifen-Späne, die man zb in eine wiederverschließbare Dose oder auch wieder in der Butterbrot-Papiersackerl geben kann.

Ich persönlich finde das eine tolle Möglichkeit, denn so hat man auch für unterwegs immer Seife mit und muss zB auf öffentlichen WC Anlagen nicht auf konventionelle Seife zurück greifen.

Durch die Seifen-Späne hat man auch immer gleich die richtige Menge an Seife parat und den Rest kann man trocken wieder in die Handtasche packen - man verwendet einfach immer nur so viel, wie man wirklich gerade braucht.

Probiert es doch einfach mal aus und berichtet mir, wie ihr auf Reisen damit klar kommt. Über Euer Feedback würde ich mich sehr freuen! ❤️

Seifen-Tipp Nr. 6: Was tun bei Kalkseife?

Nun ja, dafür müssen wir zuerst einmal klären, was Kalkseife denn überhaupt ist. Vielleicht kennt ihr Kalkseife sogar. Sie entsteht bei der Verwendung von Seife und hartem Wasser. Zurück bleibt ein grauer Film, der nur schwer zu entfernen ist. Es sind quasi Seifenablagerungen. Um genau zu sein, sind es Salze der Seife, die in Wasser nur schwer löslich sind.

Das führt auch leider zum nächsten Problem. Nämlich die verminderte Waschwirkung der Seife.

Wenn ihr also schon mal Seife probiert habt und auf diese zwei Probleme gestoßen seid, dann liegt es vielleicht am harten Leitungswasser. Die Firma BWT bietet online einen Schnelltest an unter: https://www.bwt.com/.../produ.../service/wasserhaerte-bestimmen/

Wenn ihr also wissen wollt, wie hart oder weich Euer Leitungswasser ist, dann klickt auf den obigen Link. Für eine genaue Bestimmung, müsst ihr allerdings einen Fachmann beauftragen.

Was könnt ihr aber gegen Kalkseife tun? Auf keinen Fall solltet ihr versuchen die Rückstände auf Euren Fliesen mit Seife abzuwaschen, auch pures Wasser hilft Euch hier leider nicht.

Verwendet möglichst heißes Wasser und gebt einen Schuss Essig(essenz) dazu. Damit könnt ihr Eure Fliesen und Waschbecken ect putzen. Die Säure des Essigs neutralisiert die Kalkseife. Ihr könnt aber auch Zitronensäure zum Reinigen benutzen. In beiden Fällen, bitte immer Handschuhe tragen.

Wenn zum Beispiel Eure Abflüsse von der Kalkseife betroffen sind (ihr merkt das, in dem das Wasser schon sehr schlecht abläuft), dann nehmt Natron oder Backpulver zur Hand (wieder bitte nur mit Handschuhen), welches ihr in den Abfluss leert und dann wieder einen guten Schuss Essig hinterher. Das ganze muss dann ein wenig einwirken. Mit heißem Wasser nach ca. 10 Minuten nachspülen. Es muss also nicht immer die Chemie-Keule sein 😉

Habt ihr weitere Fragen zu dem Thema? Dann bitte schreibt sie mir in die Kommentare unten!


Seifen-Tipp Nr. 7: Eine Seifenschale nutzen...

Viele von Euch wissen natürlich Bescheid, dennoch gibt es immer wieder Menschen, die nicht so versiert im Umgang mit Seife sind und nicht so viel über die Handhabung deren wissen.

Um lange an einer Naturseife Freude zu haben, ist die Verwendung einer Seifenschale unerlässlich. Die Seifenschale hat im Idealfall auch Löcher im Boden, damit das Wasser gut ablaufen kann.

Nach dem Duschen oder Hände waschen ist es wichtig darauf zu achten, dass die Seife gut abtrocknen kann. Daher sollte man sie auch nie im Wasser liegen lassen. Dies hat zwei Gründe:

1) die Seife weicht auf. Und keiner mag matschige Seife
2) hier können sich Keime und Bakterien vermehren.

Ob ihr schließlich eine schöne Keramikschale oder lieber eine dekorative Holzschale benutzt, bleibt ganz Euch überlassen. ❤️❤️